Es war eine unruhige Zeit in Europa, als am 17. Juli 1870, an einem Sonntag, das Hotel «Waldstätterhof» in Brunnen seine Türen öffnete – ein Ort, der bis heute für Lebensfreude, höchsten Genuss und herzliche Gastfreundschaft steht. Inmitten eines Krieges zwischen den Nachbarn Deutschland und Frankreich, der nur zwei Tage später, am 19. Juli, ausbrach, wurde der Waldstätterhof zu einer Insel des Friedens in einem neutralen Land – ein starkes Symbol für Ruhe und Zuflucht.
Das moderne Luxushotel, das Fridolin Fassbind 1870 errichtete, umfasste 115 Zimmer mit insgesamt 170 Betten. Die Entscheidung, das Hotel direkt am Quai zu bauen, erweist sich bis heute als äusserst weitsichtig. Denn die Lage des Hotels hat nichts von ihrer Einzigartigkeit verloren. Die Anzahl der Zimmer und Betten, sowie das vom Schwyzer Architekten Johann Meyer entworfene Gebäude, haben sich nur wenig verändert. Auch wenn der Damen- und Musiksalon, das Raucher- und Billardzimmer heute nicht mehr existieren, erinnert vieles noch an die Glanzzeiten – besonders die prachtvollen Säle, die die Erinnerung an die grossen Grandhotels des Fin de Siècle lebendig halten.
Erstaunliche Fakten kommen auch aus den vielen erhaltenen Originaldokumenten zum Vorschein. So kostete eine Übernachtung je nach Stockwerk zwischen acht und elf Franken. Die Preise fielen, je höher das Stockwerk lag. Zum Vergleich: Eine Kutschenfahrt nach Arth kostete zwölf Franken pro Strecke. Das Frühstück gab es für 1.50 Franken und das Abendessen für 2.50 Franken. Alte Hotelführer loben neben der zauberhaften Lage und der herrlichen Gartenanlage auch die erstklassige Zimmereinrichtung: Eine Badewanne im Zimmer – ein wahrer Luxus zu jener Zeit! Heute ist unser Hotel nach wie vor modern und komfortabel ausgestattet, ohne jedoch den Charme der Jahrhundertwende verloren zu haben.
Das Seehotel Waldstätterhof blickt auf eine über 150-jährige Tradition als Erstklasshotel zurück. Grosse Persönlichkeiten aus Adel, Politik und Kultur, wie Königin Victoria von England, König Alfons von Spanien, Winston Churchill, Hugo von Hofmannsthal und Hermann Hesse, haben hier bereits residiert. Auch heute zählen wir berühmte Gäste zu unserem Kreis – darunter Ex-US-Präsident George Bush, Köbi Kuhn, Patrick Küng, Stefanie Heinzmann, Patent Ochsner und viele andere.
Doch eines bleibt unverändert: Jeder Gast ist bei uns ein V.I.P. – und das wird auch in den nächsten 150 Jahren so bleiben.